Ein Jahr Kooperation: FWG, CDU und Grüne loben ihre gute Zusammenarbeit
Als es jüngst beim Frühschoppen der SG Rod Bindfäden regnete, standen sie alle unter einem Schirm – FWG, CDU, Grüne. Vermutlich hätten sie aber auch bei Sonne beieinander gestanden.
Von Alexander Schneider
Weilrod. Ein Jahr nach Bildung der Kooperation haben FWG, CDU und Grüne am Freitag bei einer Pressekonferenz Nähe, Einigkeit und Harmonie demonstriert. Zwischen die Drei passt, ein Jahr nach der Kommunalwahl, offenbar kein Blatt Papier. Entsprechend positiv fiel die Bilanz der drei Fraktionen zum Jahrestag der Kooperation aus. Sie leben quasi in trauter Dreisamkeit zusammen, auch ohne Trauschein. Dennoch trauen sie einander, zum Wohle Weilrods, so die Bilanz. CDU-Fraktionschef Peter Geyer: „So partnerschaftlich wie wir heute miteinander umgehen, wäre das früher undenkbar gewesen, das hat Ressourcen geschaffen, die bisher verplempert wurden.“
Erster Beigeordneter Klaus Wilke (CDU) hat beobachtet, dass das Bild einer sachorientierten Politik vom Bürger goutiert werde. „Die Leute stellen fest, dass es uns um das große Ganze geht, um Weilrod.“ Parlamentschef Götz Esser (FWG) sieht das ähnlich: „Die Bürger merken immer mehr, dass die Transparenz der Politik größer wird, dass sie mitgenommen werden und dass wir wichtige Zukunftsthemen nach vorne getragen haben.“ Das zeige sich auch im augenscheinlich wachsenden Interesse der Bürger an der Lokalpolitik, „die steigende Zahl der Zugriffe auf die Sitzungsprotokolle im Internet beweist es“.
Carsten Filges (Grüne) sagte, Befürchtungen, die drei Partner könnten durch die harmonische Zusammenarbeit in der öffentlichen Wahrnehmung Profil verlieren, seien unbegründet. Alle behielten ihre Schwerpunkte, um die in den Sitzungen auch gerungen werde. Bei aller Unterschiedlichkeit würden aber stets tragfähige Kompromisse gefunden. Eva Jäger (Grüne) nannte es eine „neue politische Kultur“. Mit der hätten sich auch die „Hardliner“ in den Parteien arrangiert, stellte FWG-Fraktionschef Bernd Müller fest. Bei der jüngsten FWG-Versammlung sei Gelegenheit gewesen, Kritik zu äußern, „es kam aber nichts, null!“
Kritik an Absage der SPD
Bedauert werde das Ausscheren der SPD, die vierter Partner hätte werden sollen, aber abgelehnt und vollmundig erklärt habe, die Kooperation werde ihren ersten Geburtstag nicht erleben, sagten Geyer und Filges: „Die Absage der Genossen wird selbst in Teilen der SPD als Fehler angesehen.“
FWG, CDU und Grüne betonten, dass die Kooperation „ein Tandem für drei sei, bei dem alle gleichmäßig in die Pedale treten und ihre Spezialisten einbringen“. Gegenseitiges Vertrauen sei die Basis des Erfolgs, der nach einem Jahr bereits deutlich spürbar sei. Als „Leuchtturm“ wird die Bildung der interfraktionellen Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien gesehen. Aber auch bei der Haushaltskonsolidierung seien bereits Pflöcke eingeschlagen worden, die auf einen raschen Haushaltsausgleich abzielen, nicht zuletzt durch die Entscheidung, unter den kommunalen Schutzschirm des Landes zu schlüpfen.
Tourismus beleben
Bernd Müller setzt große Erwartungen in den Fördermittelbeauftragten, der Zuschüsse aufspüren soll. Zentrale Themen seien auch die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans, Initiativen zur Belebung des Tourismus und zum Ausbau der Breitbandverkabelung. Immer mehr Menschen seien in Beruf und Freizeit auf „schnelles Internet“ angewiesen, das damit zu einem bedeutenden Standortfaktor für Weilrod werde, sagte Esser.