Behindertengerechtes Rathaus
03.03.2011:
„Das Rathaus muss allen Bürgern offenstehen und für gleichermaßen bequem, aber auch sicher erreichbar sein. Das war nicht immer so, wird aber künftig so sein“ – Götz Esser, Spitzenkandidat der FWG Weilrod und Vorsitzender der Gemeindevertretung, begrüßt die Entscheidung der politischen Gremien, den Verwaltungssitz am Senner in Kürze behindertengerecht zu machen, umso mehr, als es sich dabei um eine Initiative der FWG-Fraktion handelt. Nach zunächst kontroverser Debatte sei nun erfreulicherweise ein Konsens erzielt worden. „Das auf der Basis unserer Forderung von der Verwaltung erarbeitete Konzept ist ein guter Kompromiss“, sagte Esser, der es begrüßt, dass ein großer Teil der Arbeiten, etwa der Anbau der Rollstuhlrampe an der Rückseite des Rathauses, dort wo heute noch die Abfalltonnen abgestellt sind, mit eigenen Kräften aus dem Gemeindebauhof erledigt werden kann. Mit dem Einbau einer zusätzlichen Tür zum ehemaligen „Fuchs-Büro“ werde erreicht, dass Rollstuhlfahrer, aber auch ältere, gehbehinderte Bürger mit Rollatoren weitestgehend ohne fremde Hilfe ins Rathaus gelangen können. Auch dass am Fuß der Rampe eine Klingel angebracht werden soll, sei eine sinnvolle Entscheidung: „Für manchen Rollstuhlfahrer ist die Rampe ohne fremde Hilfe vielleicht doch etwas steil, so kann ohne Probleme Hilfe gerufen werden.“ Nur konsequent sei, dass in unmittelbarer Nähe des Rampenfußes auch ein Parkplatz für die behinderten Rathausbesucher markiert werden soll: „Das kostet nichts und macht die Sache erst richtig rund“, so Esser, der die von der Bauverwaltung geschätzten 7000 Euro Materialkosten für eine „sehr vertretbare und bürgerfreundliche Investition“ hält.
Dass es sich beim neuen Behinderteneingang baurechtlich nur um einen Kompromiss handelt und der Begriff „barrierefrei“ nicht ganz erfüllt wird, stört die FWG keineswegs, solange es dennoch seinen Sinn erfülle und durch ein Geländer sowie ein haftungsausschließendes Schild entsprechend abgesichert sei. Barrierefrei, das hatte Bürgermeister Bangert im Bauausschuss erläutert, bedeute, dass Behinderte die Einrichtung ganz ohne fremde Hilfe benutzen können. Das hätte jedoch weitaus höhere Kosten verursacht, da die Rampe dazu halb ums Rathaus hätte herumgeführt werden müssen, um die maximale Steigung von 6 % zu erreichen. Auch wäre dann eine Hebevorrichtung und ein automatischer Türöffner nötig gewesen. Dazu Götz Esser: „Wenn der gewünschte Effekt auch mit anderen, deutlich preiswerteren Mitteln erreicht werden kann, dann sollten wir das so tun.“